Bewertungsrubriken: Eine Alternative zu transparenteren Bewertungskriterien und zur Förderung der Selbstregulierung bei Lernenden

Córdoba

Congreso; 9. Argentinischer DeutschlehrerInnenkongress Córdoba 2020; 2020

DAAD/ Goethe Institut/ Deutsche Schulen/ VLDA/ Facultad de Lenguas

Beim heutigen Wissensstand herrscht Einigkeit darüber, dass die Bewertung als Teil des Lehr- und Lernprozesses betrachtet werden muss, was auch bedeutet, dass sie mit den Zielen, Inhalten und geplanten Aktivitäten in Zusammenhang stehen muss (Anijovich & Cappelletti, 2017). Stobart (2010) argumentiert jedoch, dass es eine offensichtliche Dominanz von summativen Tests gibt, die im Allgemeinen am Ende stattfinden, von den Lernprozessen getrennt sind und dazu dienen, einen bestimmten Wissensstand zu beweisen. Die Bewertung wird daher als ein Machtinstrument angesehen, das von der Person, die als Experte gilt, verwaltet wird: dem Lehrenden. In einem Versuch, diese Art der Bewertung auszugleichen, entstand das Konzept ?Bewertung für das Lernen? (Stobart, 2010) als Alternative, die darauf abzielt, die aktive Teilnahme der Lernenden an ihrem eigenen Lernprozess, ihre Selbsteinschätzung und davon ausgehend die Selbstregulierung des Lernens zu fördern, wofür die Orientierung des Feedbacks wesentlich erscheint. Damit sich die Lernenden an den in der Aufgabe festgelegten Zielen orientieren können, müssen sie im Vorfeld wissen, was von ihnen erwartet wird und wie sie bewertet werden (Hattie & Timperley, 2007). Beides zu kennen, ermöglicht nicht nur eine zielgerichtete Selbstregulierung, sondern auch die Verringerung der bereits erwähnten Machtasymmetrie. Ein Weg, dies zu erreichen, ist die Verwendung von Bewertungsrubriken bzw. Bewertungsrastern. Dieser Workshop zeigt den Wert und Nutzen dieser Instrumente auf, um sich einer Bewertung für das Lernen zu nähern. Dazu werden wir in diesem Workshop die Bewertungspraktiken diskutieren, die wir normalerweise anwenden, den theoretischen Bezugsrahmen erweitern und mit verschiedenen Arten von Bewertungsrastern arbeiten, um ihre Stärken und Schwächen auszuloten sowie die Möglichkeiten der Selbstregulierung analysieren, die sie in ihrer Gestaltung und Umsetzung anbieten. Da Feedback anhand von Bewertungsrastern heutzutage mithilfe von verschiedenen technologischen Tools erarbeitet und verarbeitet werden kann, werden im Workshop einige davon angewendet und erkundet.