WILKE VALERIA ARIADNA
Congresos y reuniones científicas
Título:
Grammatik und interkomprehensives Lesen
Lugar:
Curitiba
Reunión:
Congreso; XV Congreso Latinoamericano de Germanistas; 2014
Institución organizadora:
Universidade Federal do Paraná
Resumen:
Das Forschungsprojekt ?Interkomprehension in germanischen Sprachen? der Facultad de Lenguas, UNC, hat zum Ziel, Lehrmaterialien für die Vermittlung des simultanen Leseverstehens in Englisch, Deutsch und Niederländisch zu entwickeln. Die Materialen richten sich an erwachsene, Spanisch sprechende Lernende mit Vorkenntnissen der Brückensprache Englisch und werden in Pilotkursen erprobt, die über die Secretaría de Extensión der Uni Córdobaangeboten werden. Obwohl sich das Material an ein allgemeines Publikum richtetDabei hat sichherausgestellt, dass die Interessenten in der MehrzahlausdemakademischenBereichkommen, obwohl der KurssichaneinallgemeinesPublikumrichtet, mitEnglischkenntnissen auf demNiveau der Sekundarstufe in Argentinien. Eshandeltsichbei den InteressentenausdemuniversitärenBereichsowohl um Studentenalsauch um Dozenten. BeideGruppenkommenausBereichen der Humanwissenschaften. Anhand von Fragebögen und Tests wird erforscht, wie die Lernenden ihre Lesekompetenz in den drei genannten Sprachen entwickeln und was ihnen dabei hilft. Bei der Entwicklung dieser Kompetenz greifen wenden die Kursteilnehmer auf verschiedene Vorkenntnisse zurück, darunter auch auf ihre Grammatikkenntnisse des Englischen, die sie mit vergleichbaren Phänomenen in den anderen zwei Sprachen kontrastieren. Dieser Beitrag zielt darauf ab, die Rolle von Grammatikkenntnissen beim Leseverstehen in verwandten Fremdsprachen zu untersuchen und zu präsentieren, durch welche Art von Aktivitäten das Forschungsteam den Erwerb solcher Kenntnisse fokussiert. Folgende Faktoren beeinflussen nach Kaiser und Peyer (2011) das fremdsprachliche Lesen: Lesekompetenz in der L1, Sprachbeherrschung der L2, Kompetenz in weiteren Fremdsprachen, Vokabelwissen und Grammatikkenntnisse in der L2. Auch Spezifika des Textes und Schwierigkeitsgrad der Leseaufgabe spielen dabei eine nicht zu unterschätzende Rolle.Bei der Progression einer Grammatik für die oben beschriebene Zielgruppe wird die Tatsache berücksichtigt, dass L2-Lerner in der Regel mehr grammatische Strukturen verstehen als selbst produzieren können. Eine weitere relevante Frage in diesem Zusammenhang lautet, welche grammatikalischen Kenntnisse für das Lesen in drei Fremdsprachen vermittelt werden sollen. Erste Entscheidungen des Forschungsteams bezüglich Auswahl und Progression von grammatikalischen Inhalten wurden pragmatisch nach intuitiven Kriterien getroffen (Was halten wir als Fremdsprachenlehrende für relevant? Was müssen die Lerner unserer Meinung nach können, um Texte in den Zielsprachen zu verstehen?) und gemäß der Anforderungen der ausgesuchten Texte. Für das Problem der Progression wurde eine logische Sequenzierung ?von einfachen zu komplexeren Strukturen? vorgeschlagen und berücksichtigt, welche grammatikalischen Phänomene vor anderen gelernt werden sollten (bspw. Nominalphrase vor Verb und Prädikat oder Präsens vor Präteritum). Auch das Konstrukt der Sieben Siebe (Klein/Stegmann 2000 und Hufeisen/Marx 2007 ), das einen kontrastiven Zugang über lexikalische und grammatische Ähnlichkeiten zwischen verwandten Sprachen postuliert, wurde für Auswahl und Progression zu Hilfe genommen. Erste Ergebnisse zeigen, dass die Sieben Siebe für die Auswahl der Grammatikphänomene nicht genügen, da dieser Ansatz ausschießlich auf Ähnlichkeiten beruht, obwohl auch Besonderheiten der L3, die sich dem Vergleich entziehen, relevant für das Textverstehen sind. In diesem Fall erfolgt der Zugang nicht über die strukturellen Gemeinsamkeiten mit der L2, d. h. die Vorkenntnisse dienen nicht als Brücke. Auf diesen Erfahrungen und Erkenntnissen beruhend werden zur Zeit die Materialien mit Aktivitäten zur Vermittlung solcher grammatikalischer Phänomene ergänzt, die den Lernenden nicht aus dem Englischen bekannt sind und für Deutsch bzw. Niederländisch als spezifisch betrachtet werden können.